Schwarzvermietung soll in Kroatien schärfer kontrolliert und bestraft werden
In Kroatien ist es nach den gesetzlichen Vorschriften notwendig, dass Zimmer und Ferienwohnungen an Touristen nur vermietet werden dürfen, wenn die dazu vorgeschriebene Genehmigung der Behörden erteilt wurde und die Abführung von Abgaben (wie z.b.Steuern) ordnungsgemäss erfolgt.
Nach Feststellungen der Regierung hat es in der Vergangenheit Vermieter gegeben, die sich nicht an die Gesetze gehalten und sog. “Schwarzvermietungen” vorgenommen haben.
Heute hat Touristikminister Damir Bajs, gemeinsam mit Krunoslav Kovačević, dem Leiter des staatlichen Inspektorates, auf einer Pressekonferenz angekündigt, dass dies in Zukunft nicht mehr geduldet und toleriert wird. In diesem Jahr werden stärkere Kontrollen und Inspektionen durchgeführt. Dabei habe man alle in- und ausländischen Vermieter im Auge.
Ausserdem hat er angekündigt, dass kurzfristig Gesetzesänderungen vorgesehen sind, die noch in dieser Woche dem Parlament zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Danach soll die Kontrolle vor Ort erleichtert werden und auch eine Bestrafung derjenigen möglich sein, die in Medien, wie z.B. dem Internet für ihre Objekte werben, obwohl sie keine Erlaubnis zur Vermietung haben.
Kovačević kündigte an, dass es nicht nur um eine Bestrafung geht, sondern auch darum, dass illegale Objekte sofort verschlossen und versiegelt werden und zumindest für dieses Jahr nicht mehr benutzt werden können. Er wies dabei darauf hin, dass in bestimmten Fällen eine Geldstrafe von bis zu 100.000 Kuna verhängt werden kann.
Er kündigte weiter an, in diesem Jahr mit 761 Inspektoren vor Ort vorgehen zu wollen und es sei beabsichtigt 45.000 Kontrollen durchzuführen und zwischen 1.500 bis 2.000 Objekte zu versiegeln.
Quelle: Ministarstvo Turizma RH
am 30. Juni 2010 um 22:25 Uhr.
Ich schätze dass jeder Inspektor locker 10 Objekte im Durchschnitt versiegeln könnte, da die Steuermoral am Boden liegt. Das wären dann etwa 7600 Objekte, die geschlossen werden. Die UNO sollte für delogierte Touristen schon mal Auffanglager errichten… Mit der Versiegelungsaktion sägt die Bürokratie nur an dem Ast auf dem sie sitzt.
am 1. Juli 2010 um 07:40 Uhr.
Es wäre schön, wenn durch diese Maßnahme die schwarzen Schafe “eingefangen” würden. Dies dient letztlich auch dem Verbraucherschutz.
Andererseits sollte man – auch im Zuge des angestrebten EU-Beitritts – die Gesetzgebung dahingehend anpassen, dass es auch ausländischen Immobilienbesitzern, mit vertretbarem Aufwand, möglich wird, ihre Immobilie touristisch zu vermieten.
Dies würde für Kroatien zusätzliche Einnahmen erschließen und einen Teil der Schwarzvermietung eindämmen.
LG
am 1. Juli 2010 um 10:01 Uhr.
Es sind viele Ausländische Wohnungsbesitzer die schwarz vermieten. Sie können die Wohnung garnicht anmelden, weil sie noch nicht Eingetragen sind, schwarz gebaut haben, oder keine Daueraufenthaltsgenemigung haben, ja noch nicht mal Kurtaxe zahlen wenn sie hier sind.
am 1. Juli 2010 um 10:04 Uhr.
Also wenn ich sage, daß von 15 Häusern in unserer Strasse auf einer Insel nördlich v. Zadar, garantiert 8 an Touristen vermieten o h n e
Anmeldung bei der Gemeinde, dann entspricht dies seit einigen Jahren der gängigen Praxis. Diejenigen die es ordnungsgemäß anmelden, Vermieter in erster Reihe, schimpfen sehr häufig über diesen Zustand, aber “gemacht” wird nicht´s weil man keinen Streit mit den Nachbarn haben will. Deshalb hilft hier nur noch konsequentes kontrollieren und bestrafen und gleiches Recht für Jeden!
am 1. Juli 2010 um 11:36 Uhr.
Wer,wann und an wen vermietet,sollte dem kroatischen Staat eigendlich egal sein,solange die fälligen Abgaben entrichtet werden.
Das ganze Theater mit den Inspektoren bringt doch eh nichts.
Mit etwas Fantasie lassen sich die bestehenden Regelungen leicht umgehen.Hier wäre etwas weniger Reglementierung meines Erachtens
angebracht und würde dem Staat oder den Gemeinden erher mehr bringen als mit diesem bürokratischen Aufwand.
Sollte Kroatien in absehbarer Zeit in die EU aufgenommen werden,wird sich die zur Zeit bestehende Regelung sowieso nicht halten lassen.
am 1. Juli 2010 um 12:21 Uhr.
Der Tourist rechnet anders: JEDER gesparte Euro zählt und wird lieber im Urlaub ausgegeben als für irgendwelche nicht nachvollziehbare Steuern. Hat sich hier schon mal jemand mit den altbekannten internationalen Umfragen und Statistiken befasst? Offensichtlich nicht! Nicht nur werbetechnisch sondern sogar rechnerisch ist es besser auf die unbeliebte Kurtaxe zu verzichten: Das ausgegebene Geld wandert so oder so in die Kassen des Landes, wenn man buchhalterisch korrekt rechnet. Man sollte es den Menschen im Land nicht NOCH SCHWERER machen, Touristen ein interessantes Angebot zu machen. Besonders in Krisenzeiten wird der Wettbewerb immer härter und ein umdenken ist gefragt. Der EU-Beitritt könnte allein wegen der Inflation das Land für Touristen noch unattraktiver machen. Ganz nebenbei sollte man sich mal überlegen wer denn wirklich Interesse an diesen Kontroll- und Bestrafungsaktionen hat und ob sich nicht wieder ein Politiker für irgendeine Hotellobby aus dem Fenster lehnen muss.