Richtig rasten während der Fahrt in den Urlaub

Gestern haben in vielen Bundesländern Deutschlands und Österreichs die heissersehnten Sommerferien begonnen. Sehr viele Touristen werden mit dem eigenen Fahrzeug in den Urlaub “losdüsen”. Der ARBÖ warnt: Marathonfahrten in der Hitze über Hunderte von Kilometern und ohne ausgedehnte Ruhepausen können tödlich enden! Wer die ersten Anzeichen einer Ermüdung ignoriert, riskiert nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das seiner Mitfahrer und anderer Verkehrsteilnehmer.

Gähnen, das nicht unterdrückt werden kann, Lidschwere, brennende Augen und trockener Mund: Das sind die ersten Müdigkeitssymptome. “Jetzt muss schleunigst eine ausgiebige Fahrpause eingelegt werden, am besten ein zehn- bis dreißigminütiges Schläfchen”, rät der ARBÖ-Verkehrsmediziner Medizinalrat Prof. Prim. Dr. Josef Nagler. Wer Müdigkeit ignoriert, riskiert den sogenannten “Sekundenschlaf” und spielt mit dem Leben. Achtung: Kaffee oder Energydrinks bringen nur eine subjektiv empfundene Frische. Objektiv gesehen bleibt die Müdigkeit bestehen. Das beste Hausmittel gegen Müdigkeit ist und bleibt der Schlaf!

Am besten vor einer langen Urlaubsfahrt sich nur ausgeruht ans das Steuer setzen. “Wer in der Nacht unterwegs sein möchte, sollte nicht vergessen, dass sich der Körper in der Zeit zwischen 2 und 5 Uhr morgens normalerweise in der Tiefschlafphase befindet und deshalb nicht sehr leistungsfähig ist”, erinnert Nagler. Auch nicht gleich nach dem Essen weiterfahren, sondern dem Körper noch eine Verdauungsphase gönnen. Der ARBÖ-Verkehrsmediziner: “Besonders wichtig ist es, Pausen schon vor Fahrtantritt fix einzuplanen und darauf zu achten, dass sinnvoll gerastet wird.”

“Damit eine Fahrtpause auch wirklich was bringt, sollte man sie sinnvoll nützen”, rät der RBÖ-Verkehrsmediziner. Einige körperliche Übungen beleben den Organismus: Ausgiebig Recken und Strecken, Arme über den Kopf strecken, vorbeugen und zu den Zehen wippen. Oder Hände an die Taille legen und einige lockere Rumpfdrehungen machen. Kniebeugen und ein paar Minuten am Stand laufen runden das Bewegungsprogramm ab.

Speziell bei Hitze regelmäßig Trinken – und nicht erst, wenn man Durst hat! Am besten Mineralwasser, ungesüsste Limonaden, Eistee oder Fruchtmolke. Selbstverständlich sollte Alkohol gemieden werden, so der ARBÖ. Auf “schwere” Mahlzeiten, die nur im Magen liegen, verzichten. Diese verringern die Konzentrationsfähigkeit und ermüden. Leichte Kost wie kaltes, mageres Fleisch, Käse, Obst, Vollkornweckerl, Tomaten, knackige Paprika, in Stifte geschnittene rohe Kohlrabi geben dem Körper Energie für die Weiterfahrt.

Faustregel für das richtige Pausentiming: Zu jeder ungeraden Stunde eine Pause einlegen: die erste Pause nach etwa einer Stunde Fahrt, die zweite nach drei, die dritte nach fünf und die vierte (spätestens dann sollte man sowieso schon sein Etappenziel erreicht haben) nach sieben Stunden Fahrtzeit. Mindestlänge der jeweiligen Pausen: Die erste Pause sollte mindestens fünf Minuten dauern, für die richtige Länge der folgenden Pausen, jeweils die Länge der vorangegangenen verdoppeln: Erste Pause: fünf Minuten, zweite: zehn Minuten, dritte: zwanzig Minuten, vierte: vierzig Minuten.

Quelle: OTS

4 Kommentare zu “Richtig rasten während der Fahrt in den Urlaub”

  1. Thomas S.

    Die meisten Tips klingen ja durchaus plausibel, aber den mit der ungesüßten Limonade kann ich irgendwie nicht so ganz nachvollziehen. Für geistige Fitness (und das schließt die Reaktionsfähigkeit ja wohl mit ein) braucht das Gehirn doch in erster Linie Sauerstoff und Kohlenhydrate. Und letztere stehen bei (mit Zucker) gesüßten Getränken bereits in gelöster Form zur Verfügung, wodurch sie besonders schnell und leicht vom Körper aufgenommen werden können. Worin soll denn da der Nachteil bestehen?

    Falls ich hier einem Fehlschluss unterliege, bitte ich um Korrektur.

  2. Soline

    Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung wird grundsätzlich empfohlen, nur ungesüsste Getränke zu sich zu nehmen.

    Mehr dazu hier:

    http://www.ernaehrung24.com/seiten/dge.htm

  3. Thomas S.

    Und was genau sollen diese allgemeinen Empfehlungen eines (nicht unumstrittenen) e.V. zur vollwertigen Ernährung im Zusammenhang mit der hier besprochenen Situation (der man zwei bis vier Mal im Jahr ausgesetzt ist) besagen?

  4. ivo

    Ein bißchen Zucker schadet bestimmt nicht. Und es ist auch richtig, dass Zucker in bestimmter Form fast so etwas wie gesundes Doping ist. Ich meine Traubenzucker. Diese Wissenschaftler oder sog. Besserwisser meinen wohl: Man jagt mit Zucker im Getränk den Kreislauf erst mal hoch und dann sinkt er wieder rasch ab. Solche Warnungen gibt es auch für Kaffee während der Autofahrt.

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