“Dan pobjede i domovina” in Kroatien
Heute wird in Kroatien der “Dan pobjede i domovina” – Tag des Sieges und der Heimat -, begangen. Die Hauptveranstaltung wurde in Knin, im Beisein des Staatspräsidenten Ivo Josipović, der Ministerpräsidentin Jadranka Kosor, dem Parlamentspräsidenten Luka Bebić, dem Parteivorsitzenden der SDP, Zoran Milanović und dem Vorsitzenden der HSS, Josip Friščić, sowie weiteren Parlamentsabgeordneten durchgeführt.
Dabei wurde von den Rednern übereinstimmend zum Ausdruck gebracht, dass die Aktion »Oluja« in der Krajina von 1995, eine Befreiungsaktion war.
Zur Geschichte der Krajina:
Das Gebiet der Krajina war durch die Angriffe der Osmanen im 14. und 15. Jahrhundert, fast unbesiedelt und das Königreich Ungarn, zu dem es in dieser Zeit gehörte hat erkannt, dass eine bessere Grenzsicherung erfolgen muss. Diese erfolgte durch die Einrichtung einer besonderen Militärgrenze, die auf Initiative des Habsburgers Ferdinand I., nach dessen Amtsübernahme im Jahr 1526 in Ungarn und Kroatien, verstärkt ausgebaut worden ist.
Zu diesem Zweck sind Bürger aus verschiedenen Teilen Südosteuropas, welche der katholischen und der orthodoxen Kirche angehörten, in diesem Gebiet angesiedelt worden, welches ab diesem Zeitpunkt, als Militärgrenze bezeichnet worden ist. Die männlichen Bewohner nannte man “Grenzer” und sie waren verpflichtet, jederzeit für den Militärdienst bereit zu sein. Dazu sind sie mit besonderen Privilegien des Königs ausgestattet worden. Sie bildeten militärische Einheiten, die in der Folgezeit für das Haus Habsburg, an vielen Schlachten und Kämpfen teilgenommen haben. Die letzte gemeinsame Schlacht der “Grenzer” wurde ab dem Jahr 1848 geführt, als sie bei der Niederschlagung der Revolutionen in Ungarn und in Österreich mitgewirkt haben und dazu beitragen konnten, das Haus Habsburg und sein Kaiserreich zu retten.
Erst ab dem Ende des 19. Jahrhunderts, als die Militärgrenze aufgehoben war, ist es zu Konflikten zwischen den unterschiedlichen Nationalitäten gekommen die ihren ersten Höhepunkt erreichten, als am 1.12.1918 Alexander Karadjordjević, der serbische Prinzregent, das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (“Kraljevina SHS”) ausgerufen hat. Dazu kam die Tatsache, dass nach Ausrufung des “Unabhängigen Staates Kroatien”, wie in ganz Kroatien, tausende von Personen serbischer Nationalität ermordet worden sind. Nach der Proklamation der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien (Federativna Narodna Republika Jugoslavija) am 29.11.1945 ist es zu keiner echten Aussöhnung unter den Nationalitäten gekommen. Man lebte unter dem von Tito erfundenem Motto: “Bratsvo i jedinstvo” (“Brüderlichkeit und Einigkeit“). Diese Brüderlichkeit und Einigkeit konnte aber, wie die Ereignisse von 1990 und 1991 gezeigt haben, niemals erzielt werden.