Ausländische Privatpersonen dürfen bis zum EU-Beitritt ihre Ferienobjekte in Kroatien nicht vermieten
Ausländische Staatsbürger dürfen in Kroatien keine Vermietung von Ferienobjekten als Privatpersonen durchführen. Diese Verordnung gilt bis zum EU-Beitritt Kroatiens.
D.h. für die Vermietung von Ferienobjekten müssen Ausländer eine kroatische Handelsgesellschaft gründen. Als Geschäftstätigkeit dieser Gesellschaft muss unter anderem auch die Vermietung von Ferienobjekten eingetragen sein.
Neben der Gründung einer Handelsgesellschaft muss in der Bau- oder Nutzungsgenehmigung des Objekts als Zweck des Objekts mindestens „Wohn- und Geschäftsobjekt“ eingetragen sein. Demzufolge kann die Vermietung nicht in einem Gebäude durchgeführt werden, dessen Nutzungszweck nur das Wohnen ist. Nach Antragstellung und Dokumentenvorlage im Tourismusbüro, überprüfen Inspektoren die Einheiten und führen die Kategorisierung durch. Durch die Vermietung entstandenen Einnahmen, werden wie alle anderen Einnahmen einer Handelsgesellschaft besteuert.
Nähere Details zu den wichtigsten Fragen einer Firmengründung in Kroatien haben wir in einer speziellen Broschüre unter dem Titel „Kroatien: Firmengründung und Steuern“ zusammengefasst, die Ihnen unter:
http://wko.at/awo/hr
in den Publikationen zur Verfügung steht.
Autorin: K.G., eine Leserin dieses Blogs
am 17. September 2010 um 10:39 Uhr.
warum werde ich das Gefühl nicht los, dass man vorrangig in Kroatien immer mal wieder auf die blöde Idee kommt “Ausländer” zu diskriminieren?
am 17. September 2010 um 13:46 Uhr.
In Deutschland muss man doch auch eine Gewerbeanmeldung machen und kann als Privatperson keine Zimmer vermieten.
oder verstehe ich hier etwas falsch?
am 17. September 2010 um 16:38 Uhr.
Du verstehst tatsächlich etwas falsch. Ich kann in Deutschland eine Wohnung, ein Zimmer, ein Haus oder was auch immer vermieten ohne dass ich hierzu eine Gewerbeanmeldung benötige.
am 18. September 2010 um 09:13 Uhr.
ahhhh…. verstehe, da hast du natürlich recht. Man kann nur hoffen das Kroatien bald in die EU kommt, dann ändert sich insgesamt einiges.
Anfangs war ich gar nicht vom EU Beitritt begeistert aber das hat sich geändert, nun bin ich der Meinung das die EU Kroatien “gut tun würde”.
am 19. September 2010 um 18:18 Uhr.
zitat:
>nun bin ich der Meinung das die EU Kroatien “gut tun würde”.<
kroatien: ja!…..uns mit sicherheit :nicht!!!
am 19. September 2010 um 18:46 Uhr.
@Willy
Wer ist denn uns?
Sind es diejenigen Unternehmen aus EU-Mitgliedsstaaten, die ihre abgelaufenen Waren nach Kroatien transportieren lassen, weil man sie zu Hause nicht mehr verkaufen darf?
Gerade in der vorigen Woche ist in kroatischen Medien ausführlich darüber berichtet worden und das kroatische Landwirtschaftsministerium hat reagiert und eine Rufnummer geschaltet, bei der jeder Verbraucher anrufen kann wenn er der Meinung ist, dass ihm in einem Geschäft Waren angeboten wurden, die in der EU als Müll angesehen werden.
am 19. September 2010 um 19:05 Uhr.
Ich denke gerade Kroatien ist ein Land das der EU zukünftig viel bringen kann. Wenn ich mir nur mal die Kroaten in Deutschland ansehe, kaum sind sie ein paar Jahre in D. sprechen sie schon fast fliessend deutsch und sind in der Wirtschaft in allen möglichen Positionen vertreten. Das zeigt doch einiges über den “Kroaten(in)”, gerade im Vergleich mit anderen Ländern bzw. EU-Mitgliedstaaten. Da habe ich mir schon ganz andere Gedanken über “jetzige” EU Mitglieder gemacht….
Aber natürlich heisst es für die EU erst mal “GELD REIN INS ADRIA-LAND”, das ist natürlich auch klar (@Willy: falls du so etwas meinst).
am 19. September 2010 um 21:38 Uhr.
Wenn ein kroatischer Händler (z.B. eine Mlidl d.o.o.) bewusst abgelaufene Waren in sein Regal stellen würde, ist nur dieser Händler für den Betrug und weitere Gesetzesverstöße in diesem Zusammenhang verantwortlich. Jeder shop in Kroatien ist eine kroatische Gesellschaft. Es gibt in Kroatien keinen einzigen ausländischen Händler.
Wenn es aus Versehen geschieht, das abgelaufene Waren in den Regalen zu finden sind, ist es oft auch eine Schlamperei der örtlichen Angestellten, was ich auch schon feststellen musste. Die Leute arbeiten unter einem zu hohen Leistungsdruck.
Also lieber soline oder HR-TV oder Landwirtschaftsministerium oder wer auch immer: das beliebte Ausländer-bashing in Kroatien, wie hier wieder
“die ihre abgelaufenen Waren nach Kroatien transportieren lassen, weil man sie zu Hause nicht mehr verkaufen darf?”
geht daher voll und ganz an Kroatien selbst zurück.
Übernehmt endlich auch im Kopf Selbstverantwortung!
am 19. September 2010 um 21:48 Uhr.
@Istra
Nach m.M. ist diese Mitteilung eine sehr vereinfachende Darstellung des tatsächlichen Sachverhaltes.
In Kroatien gibt es nach Medienangaben in- und ausländische Import-Unternehmen, die natürlich in Kroatien registriert sind und die keine andere Aufgabe haben, als in der EU nicht mehr absetzbare Ware, in Kroatien zu verkaufen.
Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich diese Info nur sehr schwer, selbst nachprüfen kann.
Möglicherweise ist es noch nicht aufgefallen: Fast 90 % aller Beiträge dieses Blogs geben nur wieder, was in kroatischen Medien berichtet wurde. Ich halte es für notwendig und richtig, dass die deutschsprachige Öffentlichkeit darüber unterrichtet ist.
am 20. September 2010 um 18:24 Uhr.
@soline,
ich finde es wie alle anderen gut, dass Du diesen Service, nämlich aus kroatischen Medien oder aus eigenen Kenntnissen in Deutsch zu berichten, machst.
Wenn es eine Mafia gibt, die ihre Aufgabe darin sieht, Gewinne aus abgelaufenen Lebensmittel im großen Stil zu machen, dann muss ihr das Handwerk gelegt werden, egal ob es sich um ausländische oder kroatische Machenschaften handelt. Es gibt in Kroatien ein Gesetz, wonach jeder Kroate verpflichtet ist, Gesetzesverstöße von Ausländern den Behörden mitzuteilen. In diesem Fall würde ich dem Gesetz sogar zustimmen, dass das so geschieht, weil die Gesundheit von Menschen gefährdet wird.
Meine Darstellung richtet sich gerade gegen die Vereinfachung in Deiner Mitteilung, aus der man lesen könnte, dass es ausländische (“zu Hause nicht mehr verkaufen darf”) Verbrecher/innen sind. Das weiß von uns aber derzeit offenbar noch niemand!
Daher: wenn auch kroatische Medien Ausländer-diskriminierend berichteten, was Du im blog ja nur weiter berichtet hast, ist es mir ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass es nicht feststeht, wer daran beteiligt ist, ob Ausländer oder Inländer oder Beide. Keinesfalls wollte ich Dich kritisieren.
Kroatien als Geschädigter muss das aufklären, was beim Import bei den Lebensmittel los ist. Das mit abgelaufenen Lebensmitteln im großen Stil gewerbsmäßig betrogen wird, geht nun gar nicht!