Der katholische Priester Zlatko Sudac
Gestern wurde berichtet:
Der katholische Priester Zlatko Sudac ist am 24.1.1971 in Vrbnik auf der Insel Krk geboren worden. Sein Studium für das Priestertum hat er, nach Beendigung seiner Wehrpflicht in der jugoslawischen Armee, im Jahr 1993 begonnen und wurde 1998 in der Kathedrale der Stadt Krk zum Priester geweiht.
In der folgenden Zeit ist er in ganz Kroatien und teilweise auch im Ausland bekannt geworden, weil er behauptete, dass, bei einem Aufenthalt im Mai 1999 auf der Insel Pag, auf seiner Stirn ein blutiges Kreuz erschienen sei, was als Stigma bezeichnet wurde. Später sollen solche Zeichen auch auf seinen Handgelenken und seinen Füssen erschienen sein. Im Auftrag der katholischen Kirche ist er in Rom in einer Klinik untersucht worden. Dabei wurde keine medizinische Ursache für das Kreuz auf seiner Stirn festgestellt.
In der Folgezeit wurde er in Kroatien sehr beliebt und verehrt. Er verstand es, durch seine Medienarbeit sehr gut, die Menschenmassen zu begeistern. Dabei hat er sich nicht nur zu seelsorgerischen, sondern auch zu politischen Fragen, sowie zu Ereignissen des Krieges gesprochen und geschrieben. Selbst von angeblichen Wunderheilungen durch ihn, ist in der Öffentlichkeit berichtet worden.
Die Leitung der katholischen Kirche hat zwiespältig reagiert und keine eindeutige Stellung bezogen. Ihm wurde erlaubt, auf der Insel Mali Lošinj Seminare durchzuführen und Gläubige aus ganz Kroatien und aus dem Ausland sind zu ihm gereist. Diese Seminartätigkeit hat er vor einiger Zeit beendet und er lebt in der Landeshauptstadt Zagreb, wo er sich künstlerisch betätigt.
Er hat jetzt der Zeitung Vecernji List ein grosses Interwiew gegeben. Darin bestätigt er die Vermutung, dass nach seiner Meinung schon zehn Jahre lang versucht wird, ihn zu vergiften. Er habe u.a. den Rechtsanwalt Bosiljko Mišetić beauftragt, diesbezügliche Nachforschungen durchzuführen.
Mit diesem Vorgang seien nicht nur seinem Bischof Valter Župan, sondern auch anderen wichtigen Leute der Kirche vertraut, meinte er am Ende des Interwiews.
Reaktionen der Kirchenleitung sind bis jetzt noch nicht bekannt geworden.
Mitglieder der kath. Kirche sind der Meinung, dass Sudac unter den Gläubigen zu populär geworden ist und deshalb von der Kirchenleitung daran gehindert wird, weiter in der Öffentlichkeit aufzutreten.
Edit:
Die gestrige Berichterstattung darüber, dass man schon zehn Jahre versucht haben soll, den Piester Zlatko Sudac vergiften wollen, hat in der kroatischen Öffentlichkeit sowie in Kirchenkreisen, einen Schock hervorgerufen, ergänzt heute die Zeitung Vecernji List.
Vom Bistum Krk, dem er angehört, wurde aus Zeitmangel noch keine Stellungnahme abgegeben.
Tomislav Veršić, der Sprecher der Polizei von der Gespanschaft Primorsko Goranska teilte inzwischen mit, dass weder bei der Polizei in Mali Lošinj, noch bei ihr selbst, eine sntsprechende Anzeige eingegangen ist. Solange diese nicht vorliege, könne von der Polizei keine Untersuchung durchgeführt werden.