Sommerreiseverkehr 2010 in Österreich
Österreich ist das Haupttransitland für Reisende aus Mittel- und Nordeuropa, wenn sie in Kroatien ihren Urlaub verbringen möchten.
Dazu teilt die ÖAMTC-Informationszentrale folgendes mit:
Mehr Baustellen-Stau – Gesamtanzahl an Verzögerungen im Jahresvergleich relativ konstant.
Die Auswertung der Ursachen für Staus im Sommerreiseverkehr weist heuer einen deutlichen Rückgang bei durch Unfälle verursachte Verkehrsbehinderungen aus. “Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen wir einen Rückgang um 15 Prozent”, erklärt Helmut Beigl von der ÖAMTC-Informationszentrale. Allerdings: Auch heuer entstanden fast 39 Prozent aller Staus an den zehn Samstagen und Sonntagen von Ferienbeginn bis -ende in Ost-Österreich nach Kollisionen. Insgesamt wurden in dem Zeitraum vom Club 525 Verzögerungen auf den Hauptreiserouten mit einer Mindestlänge von 1,5 Kilometern erfasst, was einer Steigerungen zu 2009 um 1,74 Prozent entspricht. “Aufgrund der zahlreichen Baustellen ist die Gesamtzahl konstant geblieben”, bilanziert Beigl.
Auch bei den Rekordstaus gab es kaum Veränderungen zum Vorjahr: 2010 wurden die längsten Staus am Samstag nach Schulschluss in Bayern mit jeweils 35 km Länge vor dem Tauern Tunnel gemessen. Die A10 (Tauern Autobahn) glich nicht nur an diesem Wochenende, sondern während der gesamten Ferienzeit eher einem Parkplatz, als einer Autobahn. Dazu Helmut Beigl: “Im Vergleich zum Sommer 2009 verzeichneten wir heuer eine noch deutlichere Konzentration der Staus auf die Tauern-Strecke.” So wurden laut ÖAMTC-Auswertung knapp 18 Prozent aller Blechschlangen auf der A10 registriert, 2009 waren es 13 Prozent.
Alleine der einspurige Tauern Tunnel war für rund 10 Prozent aller Verzögerungen im Reiseverkehr verantwortlich. “Vor dem Katschberg Tunnel, der ja bereits zweiröhrig ausgebaut wurde, sind die Wartezeiten deutlich zurück gegangen. Dadurch kommt es aber vor dem Tauern Tunnel zu einer höheren Verkehrsdichte und häufigeren Blockabfertigung”, erklärt Verkehrsexperte Beigl.
2009 belegte die West Autobahn (A1) Platz zwei in der Rangliste, 2010 war die Fernpass Straße (B179) die Urlauberstrecke mit der zweithöchsten Stau-Dichte, knapp gefolgt von der Süd Autobahn (A2).
Die Analysen der ÖAMTC-Informationszentrale zeigen einen weiteren interessanten Aspekt: Die Urlauberströme verteilten sich stärker als im Vorjahr über den gesamten Ferienzeitraum. “2009 wurden die längsten Staus mit mehr als zehn Kilometern Länge an sechs Wochenenden zwischen 11. Juli und 16. August gemeldet, 2010 waren die Staus gleichmäßig über die zehn Wochenenden verteilt. Das dokumentiert eine zunehmende Verlagerung der Urlaubsfahrten an Randzeiten der Ferien”, erläutert ÖAMTC-Experte Beigl und fasst zusammen: “Die Zahlen der Staustatistik 2010 belegen nicht nur einen weiterhin sehr starken Trend zum Urlaub mit dem Auto, sondern auch eine höhere Flexibilität bei der Wahl des Datums für Urlaubsbeginn und -ende.”
Übersicht Stau-Ursachen im Sommerreisverkehr 2009 und 2010:
2009 | 2010 | |||||
Unfall | 53,88 % | 38,86 % | ||||
Verkehrsüberlastung | 24,90 % | 28,95 % | ||||
Baustelle | 8,16 % | 11,81 % | ||||
Defekte Fahrzeuge | 4,70 % | 6,86 % | ||||
Quelle: OTS