Die Kathedrale von Zagreb

Das weithin sichtbare Wahrzeichen der kroatischen Landeshauptstadt Zagreb ist die Kathedrale mit ihren beiden Türmen. Wie bei anderen historischen Kirchengebäuden in der Welt ist man bemüht, ihre Außenansicht originalgetreu zu restaurieren und aus diesem Grund wird es noch einige Zeit dauern, bis man sie einmal ohne ein Gerüst sehen kann.

Sie steht an der Stelle, wo bereits im Jahr 1217, im Auftrag des kroatisch-ungarischen Königs Ladislaus I., auf einem Hügel, in der damaligen Stadt Gradec, im romanisch-gotischen Stil eine Kathedrale gebaut und geweiht wurde. Diese ist durch den Einfall der unchristlichen Tataren im Jahr 1242 verwüstet worden.

Nachdem von ihnen das Gebiet wieder verlassen worden war, hat Bischof Timotheus (1263-1287) damit begonnen Geld für die Finanzierung eines Neubaues zu sammeln, denn die Nachfolger von Ladislaus I. stellten dafür kein Geld zur Verfügung. Danach erfolgte ein Umbau in gotischem Stil und erst im 15. Jahrhundert wurden Architekten und Bildhauer aus Prag damit beauftragt, die Kirche neu zu gestalten.

Zum Schutz vor heranrückenden Osmanen, die ab Ende des 15. Jahrhunderts weite Gebiete Bosniens und Kroatiens erobert haben, ist sie im 16. Jahrhundert mit Mauern und Türmen umgeben worden.

Die größte Zerstörung der Kathedrale erfolgte nicht durch Feinde von außen, sondern durch ein Erdbeben, welches im Jahr 1880 diese Gegend erschütterte. Im Anschluss daran wurde der aus Köln stammende Hermann Bollé mit einem Neubau in neugotischem Stil, zwei Türmen und einem Kirchenschiff beauftragt. Dieser ist im Jahr 1906 fertiggestellt worden.

Bei einem Spaziergang von der Unterstadt auf  einen der Hügel im Zentrum der Stadt, der jetzt “Kaptol” genannt wird, erschliesst sich dem Besucher plötzlich folgender Anblick:

Photobucket

Schaut man von dem anderen Hügel in der Stadt in Richtung der Kathedrale, kann man folgendes Bild wahrnehmen:

Photobucket

Der Haupteingang ist wegen der Bauarbeiten im Moment geschlossen. Trotzdem kann man an den Steinmetzarbeiten sehen, welche Mühe man sich gamacht hat, um der Kathedrale einen künstlerisch wertvolles Portal zu verschaffen:

Photobucket

Dazu ist hier noch ein Detail zu sehen, welche Feinheiten vorgenommen wurden:

Photobucket

Will man die Kathedrale betreten, muss man links von ihr einen Seiteneingang benutzen. Dabei fällt eine alte Wehrmauer und ein Wehrturm auf:

Photobucket

Nach dem Betreten wird man von der Schönheit dieses einschiffigen Kirchbaus erfasst. Riesige Säulen tragen das Dach und die Wandmalereien mit religiösen Motiven sowie die ausgeschmückten Fenster zeugen davon, dass man bei ihrem Bau nicht gespart hat. Auch die riesigen Leuchter tragen dazu bei, diesen Eindruck zu gewinnen:

Photobucket

In ihr befinden sich die Grabstätten von kroatischen Kardinälen und Bischöfen. Das wichtigste Grab ist das Grab des von Papst Johannes Paul II. am 3.10.1998 seliggesprochenen ehemaligen Kardinals Alojzije Stepinac:

Photobucket

Es sind aber auch noch andere kroatische Persönlichkeiten in ihr bestattet worden. Dazu gehört auch der ehemalige Ban (Statthalter des österreichischen Kaisers) Joseph Graf Jelačić von Bužim. Dessen Grabstätte war gestern nicht zugänglich. Demgegenüber konnte man die Grabstätten des von der Insel Krk stammenden Fürsten Kristo Frankopan und seines Schwagers Fürst Petar Zrinski sehen, die am 30.4.1671 in Wiener-Neustadt im Auftrag des österreichischen Kaiserers hingerichtet wurden.

Photobucket

Nach dem Verlassen des Gotteshauses kann man dann auch noch den Marienbrunnen sehen:

Photobucket

Zusammenfassend kann ohne Übertreibung behauptet werden, dass die Kathedrale und seine Umgebung, zu den wichtigsten Kulturdenkmälern in Kroatien gehört.

Einen Kommentar schreiben: