Geburtstag von Ban Joseph Jelačić

Heute vor 209 Jahren ist in Petrovaradin, damals zu Slawonien gehörend, eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der Geschichte Kroatiens, nämlich der spätere Ban (Statthalter des österreichischen Kaisers), Joseph Jelačić von Bužim geboren worden.

Er war der Sohn von Franz Freiherr Jelačić von Bužim, der Feldmarschall-Leutnant Österreichs war, und dessen deutschstämmiger Frau Anna, geb. Portner von Höflein.

Es fällt auf, dass er, insbesondere in der internationalen Geschichtsschreibung, nur sehr wenig Beachtung findet. Der deutsche Geschichtsprofessor Edgar Hösch hat im Jahre 2002 ein Buch veröffentlicht, in dem er auf 440 Seiten über die „Geschichte der Balkanländer“ berichtet. Dabei ist erstaunlich, dass dieser Fachmann sich mit der Geschichte des Balkans beschäftigt und den kroatischen Ban Josip Jellačić nur einmal (Seite 155), am Rande erwähnt, obwohl dieser, ab dem Jahre 1848, die politische Entwicklung in Südosteuropa wesentlich mitgeprägt hat.

Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass in jugoslawischen und serbischen Veröffentlichungen über ihn, nur sehr wenig und dann auch noch politisch nicht objektiv berichtet wird. Von dieser Seite hat man in ihm, ein Symbol für den kroatischen Nationalismus gesehen. Selbst in kroatischen Veröffentlichungen über Jellačić wird nur selten berichtet, dass er zu seiner Zeit, ein Symbol für das friedliche Zusammenleben, von Kroaten und Serben war. Aus seinen Reden und Proklamationen ist zu erkennen, dass ihm die Brüderlichkeit der Völker slawischer Abstammung, sehr am Herzen gelegen hat. Das er einen Ausgleich zwischen den Gläubigen, der römisch katholischen und der serbisch orthodoxen Kirche gesucht hat, wird ebenfalls nur wenig beachtet. Über allem stand aber, seine absolute Treue und Ergebenheit zum habsburgerischem Kaiserhaus in Wien.

Diese Treue und Ergebenheit, die er u.a. darin gezeigt hat, dass er mit seinen Truppen bei der Niederschlagung revolutionärer Kräfte in Ungarn und auch in Wien mitgewirkt hat, ist ihm von Kaiser Franz Josef I. nicht anerkannt worden.

Auf dem wichtigsten Platz der kroatischen Landeshauptstadt Zagreb, ist ihm zu Ehren ein Denkmahl errichtet worden. Hier ein Foto davon:

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Aus Anlass seines Geburtstages findet heute in der Stadt Zaprešić, wo er am 19.5.1859 in seinem Schloss verstorben ist,  eine Gedenkveranstaltung statt, an der auch die kroatische Ministerpräsidentin Jadranka Kosor teilnehmen wird.

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