Rettungswagen in der Gespanschaft Primorsko Goranska
Die Organisation der medizinischen Rettungswagen wird in Kroatien landesweit von dem staatlichen Institut “Hrvatski zavod za hitnu medicinu” durchgeführt, welches in den einzelnen Gespanschaften durch Niederlassungen vertreten ist und von dem Ministerium für Gesundheit beaufsichtigt wird. Von ihm ist angekündigt worden, dass ab dem 1.10.2011 eine bessere Versorgung mit Rettungswagen erfolgen soll.
Auf einer Pressekonferenz hat heute der Leiter von der Gespanschaft Primorsko Goranska, Zlatko Komadina in Rijeka darauf hingewiesen, dass die Versorgung mit voll ausgerüsteten Rettungswagen und dem dazu gehörenden medizinischen Personal in seiner Gespanschaft, trotz der angekündigten Verbesserungen ab dem 1.10.2011 weiter unzureichend bleiben wird, und hat von dem Ministerium noch mehr Verbesserungen angefordert.
Nach seinen Angaben steht ab 1.10.2011 in Dubrovnik für 4.260 Einwohner ein Rettungswagen mit dem dazu gehörenden Personal zur Verfügung. In Zagreb sind es etwa 11.000, in Split 12.033 und in Rijeka sind es 17.990 Einwohner. Er sagte weiter, dass dann in der Gespanschaft Splitsko-Dalmatinska 60, in der Gespanschaft Istrien 35 und in seiner Gespanschaft 30 Fahrzeuge vorhanden sind. Er ist mit der Ankündigung des Ministeriums nicht zufrieden, weil seine Gespanschaft mit einer großen Zahl von Einwohnern und den dazu kommenden Touristen, zu den einwohnerstärksten Regionen in Kroatien gehört.
Nach Angaben seiner Mitarbeiter Nada Turina-Đurić und Ivo Afrić ist die Bereithaltung eines weiteren Teams für die Stadt Rijeka unbedingt notwendig. Auch in den Bergregionen des Gorski Kotar sei eine Verbesserung dringend erforderlich, weil größere Entfernungen zum nächstgelegenen Krankenhaus in Rijeka zurückgelegt werden müssen.
Von ihnen wurde weiter beanstandet, dass für die Inseln Lošinj und Rab ab 1.10.2011 jeweils nur zwei und für die Insel Krk nur ein Rettungswagen mit dem dazu gehörenden Personal mit einer 24- stündigen Einsatzbereitschaft zur Verfügung stehen sollen und sie forderten auch hier eine weitere Verbesserung, weil in Ernstfällen immer ein Transport nach Rijeka erfolgen muss.
Quelle: PGŽ
Anmerkung: Erst vor wenigen Wochen hat ein Tourist aus Wien, der sich auf der Insel Cres schwere Verbrennungen zugezogen hatte berichtet, wie unzureichend der Transport von Cres in ein Krankenhaus von Rijeka war.
am 29. August 2011 um 21:13 Uhr.
Unzureichend ist gut!!! 2004 hatte ich kurz vor Rijeka einen schweren Vu. Nach der Erstbehandlung im Krankenhaus von Rijeka, wurde ich mit lebensgefährlichen und lebensbedrohenden Verletzungen kurzerhand entlassen und mit einem Privatauto eines Freundes zum Flughafen auf Krk gebracht, wo letztendlich der Ambulanzflieger aus Wien, der zum Zeitpunktes des Startes noch eine Landegenehmigung hatte, nicht mehr landen durfte und ich somit mittels Privatpkw nach Pula verbracht wurde!!!! Auch dem Notarztteam aus Österreich wurde kein Rettungsfahrzeug zur Verfügung gestellt und kamen mit einem Taxi uns entgegen!! Argument: Wir haben für unsere Bevölckerung zuwenig Autos und können somit keinen Transport machen!!!!
Bin aber noch immer gerne in Kroatien, nur sollte ich nochmals, was wir nicht hoffen einen Unfall haben, rufe ich die Ambulanz aus Österreich!!
Falls es noch jemanden interresiert: Ich war unschuldig in einen Autounfall verwickelt und die Kroatische Euroherz – Versicherung hat bis heute noch keinen Cent bezahlt, obwohl ich seid diesem Datum zu 70% Behindert bin!!!!!!!
am 30. August 2011 um 09:28 Uhr.
@werner: Euroherz ist dafür bekannt nichts zu zahlen. Das erzählt mir hier jeder. Ich hoffe Du kriegst noch was.
Übrigens, die med. Versorgung auf Istrien ist eine Katastrophe. Wenn die Mio. Touristen wüssten, dass sie mit ihrem Leben spielen wenn sie hier urlauben, würden so einige um Istrien einen Bogen machen. Eine Mitarbeiterin (Kroatin) hatte sich neulich sehr tief in den Finger geschnitten. Habe sie nach Porec gebracht zur Ambulanz. Dort meinte man sie müsse nach Pula oder Rijeka zur “Operation”. Das könne man nicht in Porec behandeln weil sehr kompliziert.
Da das Krankenhaus in Pula dafür bekannt ist, dass man da nicht mehr rauskommt (Stichwort: katastrophale Hygiene und Sepsis für jeden) habe ich sie nach Rijeka gefahren. Der dortige Arzt im städt. Krankenhaus meinte die Ambulanz in Porec ist ein Haufen Dilettanten bzw. faul und unwillig. Sie schicken jeden nach Rijeka. Da läuft wohl ein Kampf zwischen der Politik in Istrien und Zagreb. Keiner will ein neues Krankenhaus finanzieren, also lassen die Istrianer absichtlich alles verrotten um den Leidensdruck bzw. den Druck auf Zagreb zu erhöhen. Soline weiss dazu sicherlich mehr.
Kollegin wurde dann in Rijeka gut verarztet (geröntgt um zu sehen ob Knochen durch ist, dann genäht) und musste paar Tage später in Porec zur Nachuntersuchung.
Bei der Nachuntersuchung in der Ambulanz in Porec war ein deutsches Touristenehepaar da. Der Mann wartete, die Frau kam gerade aus der Behandlung und heulte wie ein Schlosshund. Sagte zu ihrem Mann, “die haben mich ohne Betäubung genäht”. Hatte eine lange Schnittwunde und wurde ohne Betäubung mit vielen Stichen genäht.
Da war ich froh dass ich die Kollegin nicht den istrischen Medizinmännern überlassen hatte.
Die gleiche Kollegin hatte paar Wochen später starke Schmerzen auf der rechten Kieferseite. Ich tippte auf “Zug bekommen und etwas entzündet”. Zur Sicherheit in die Ambulanz nach Porec. Die dortige Ärztin (oder was es war) meinte: “Kieferbruch”. Wir fragten: “Von was denn?”. Ärztin: “Ja, das kann manchmal so passieren, falsche Bewegung beim Essen”. Wir müssten nach Rijeka, röntgen und dann OP. Also schnell nach Rijeka in Spezialklinik: Der dortige Arzt schaute es sich an und was war’s: Zug bekommen und etwas entzündet (Speichelbeutel oder dergleichen). Als die Kollegin dem Arzt sagte was die Ärztin in Porec meinte, hat er angefangen zu fluchen. Ob die Schweinepriesterin überhaupt wisse was für Schmerzen man bei einem Kieferbruch habe und dass man damit garantiert nicht mehr so gut sprechen könnte.
Tipp an alle Touristen auf Istrien: Vorsorge tragen dass man im Falle eines Notfalls NICHT mit dem Krankenwagen nach Pula gebracht wird, sondern sofort nach Slowenien bzw. Italien. Ein deutscher Arzt in Porec bietet diesen Service an. Den nutzen z.B. Deutsche die hier ein Haus haben aber nicht hier in der istrischen Drittwelt-Medizin verenden wollen.
Und bei “kleineren” Sachen versuchen selbst nach Rijeka zu fahren (oder Trieste). Das ist alles noch um Welten besser als das was einem in der Ambulanz in Porec erwartet.
am 30. August 2011 um 11:57 Uhr.
Als Urlauber, der seit Jahren gerne nach Kroatien fährt, habe ich hier – leider – ein Aha-Erlebnis.
Eine Mitreisende hatte in diesem Sommer eine Virus-Infektion mit schmerzhaften Krämpfen in Rovinj. Auf Anfrage sagten uns unsere netten und bemühten Vermieter, dass es keine Hausarztversorgung gebe, wir sollten die Touristenambulanz aufsuchen, was zunächst aufgrund des Gesundheitszustandes nicht möglich war. Als wir dann doch dort ankamen, mussten wir zunächst über eine Stunde warten, da die diensthabende Ärztin (?) oder sonstige Angestellte bei einem Unfall war, wie uns gesagt wurde. Dann endlich wurde die Mitreisende versorgt, mit einer Infusion und einer Schmerzspritze, kassiert wurde in dem etwas vernachlässigten Bau dann sofort bar.
Als wir am nächsten Tag wiederkamen, um erneut eine eigentlich nötige Schmerzbehandlung vornehmen zu lassen, wurde uns erklärt, man tue medizinisch nichts mehr für uns, man könne uns aber ein Taxi bestellen, um nach Pula ins Krankenhaus gefahren zu werden. Nach Rücksprache mit unseren Vermietern warnten uns diese eindrücklich vor dem Krankenhaus in Pula und empfahlen ebenfalls Rijeka, falls es nicht anders geht, in Istrien gebe es kein weiteres Krankenhaus. Sie boten dann aber an, einen ihrer Freunde, der Internist in Rovinj sei, zu rufen, was sich – Gott sei Dank – im weiteren Verlauf erübrigte.
Was machen kranke Urlauber, die keinen Internisten kennen?
Bei aller Begeisterung über Kroatien und speziell Istrien als Urlaubsland bin ich doch erschrocken, dass solche Zustände hier möglich sind. Für uns als eingefleischte Bahntouristen – also ohne Auto vor Ort – hätte eine Taxifahrt nach Rijeka und zurück schon die Organisation erheblicher Geldmengen erfordert, ganz abgesehen von den eigentlichen Arzt- und Krankenhauskosten. So bin ich zunächst und noch immer sprach- und ratlos, was das Thema “Kranksein in Istrien” angeht.
Nach meinem bisherigen Kenntnisstand nützt es zunächst überhaupt nichts, irgendeine spezielle Auslandsversicherung abgeschlossen zu haben, wenn man nicht weitergeplant hat, wie und vor allem wo man sich im Ernstfall behandeln lassen will und kann.
Überhaupt nicht klar ist mir, wie man bei sehr ernsten und gar lebensbedrohlichen Angelegenheiten verfahren kann (aber wer weiß als Laie schon, wann eine Krankheit lebensbedrohlich ist?).
Vermutlich – so nehme ich momentan an – ist es nützlich, sich einen eigenen “Notfallplan Krankenhaus Rijeka” auszuarbeiten und ebenfalls zu recherchieren, welche medizinischen Versorgungsmöglichkeiten es evt. in Koper, Triest, Ljubljana gibt, obwohl hier die Entfernungen nicht zu unterschätzen sind.
Die Unbeschwertheit bei der Reise nach Istrien ist mir im Moment erwas genommen, gesund bleiben dort scheint erst einmal Gold wert zu sein.
Vielleicht können andere Leser weitere Informationen zurn ärztlichen Versorgung hier beitragen?
am 30. August 2011 um 13:23 Uhr.
Also, für mich steht fest, soweit es noch geht rufe ich das Lkh in Graz, die haben einen Notfalls-Ambulanzwagen, der für genau solche Fälle genutzt wird!!!!
Tipp an alle Österreicher, im Notfalle ruft das Lkh- Graz!!!
In drei Stunden sind die in Istrien überall vor Ort und wenns ganz brennzlig ist, kommt der Öamtc-Hubschrauber nach Slovenien entgegen!
Hat man mir nach meinem Unfall 2004 erklärt!
Ps. in meiner Sache: Hat wer einen Zugang zur Euroherz?????
am 16. September 2011 um 00:55 Uhr.
hallo liebe leute, ich bin seit jahren im rettungsdienst in oesterreich taetig und befinde mich gerade in porec auf urlaub. wie funktioniert hier eigentlich die notfallrettung? gibt es notaerzte oder nur sanitaeter? welche kompetenzen haben die sanis hier? danke jz schom fuer eure infos.
lg chris
am 17. September 2011 um 02:26 Uhr.
Es gibt einen Ambulanzwagen, das ist ein normaler “Krankenwagen” ohne besondere Einrichtungen, zumindest am Festland, der Einem zur Ambulanz vom Roten Kreuz fährt. Dort ist ein Arzt der alles Weitere veranlasst, also wenn notwendig eine Einweisung in die Klinik. Wie die Berichte es hier zeigen, darf man von der Behandlung in der Klinik nicht viel erwarten.
Ich habe von den Zuständen in der Bolnica-Klinik-Rijeka schon einiges mitbekommen…
Verletzte Kassenversicherte werden von CRO-Arztpraxen gesetzeswidrig abgelehnt (ist mir schon 2x passiert), und werden nur von den Rot-Kreuz-Ambulanzen angenommen. Da nützt auch kein Versicherungsschein der CRO-Krankenkasse, wenn man Ausländer ist…
Übrigens genügt für Kassenversicherte die EU-Krankenversicherungskarte, um alles kostenlos abzuwickeln, da CRO ein Abkommen mit den EU-Staaten hat.
Privat Versicherte, die bar bezahlen (z.B. Dt. Beamte), werden überall gerne behandelt…
Der Heimtransport mit dem Flugzeug, Notarztwagen oder Helikopter ist auch nicht gewährleistet, weil ein Transport aus medizinischen Gründen, z.B. bei Blinddarmentzündung, NICHT durchgeführt wird! Dann nützt auch keine Transportversicherung!
Bei Herzinfarkt dürften die langen Einsatzzeiten der Ambulanzwagen und die bürokratischen Verhältnisse den Totenschein garantieren, fürchte ich.
am 5. Oktober 2011 um 23:45 Uhr.
Ich habe mich gerade mit ziemlichen Erschrecken durch die Beiträge gelesen und es bestätigt mir, was ich vor zwei Jahren selbst mit einem schweren Krankheitsfall meiner Tochter erfahren musste.
Meine Tochter erkrankte vor zwei Jahren im Urlaub mit ihrer Freundin (die keinen Führerschein besitzt) in Vrsar an einer heftigen Blasenentzündung. Das Hotel verwies sie an die Ärztin, welche die Ferienanlage betreute, diese führte einen Harntest durch und verschrieb Antibiotika. Als die Beschwerden nachts immer ärger und das immer Fieber höher wurde, verwies man sie an das Krankenhaus in Pula.
Da sie selbst nicht mehr in der Lage zum Autofahren war und kein Krankenwagen zur Verfügung stand (!), liess sie sich notgedrungen mit einem Taxi nach Pula bringen, die Freundin begleitete sie. Drei Stunden später rief mich die Freundin an, sie würden noch immer warten, meine Tochter hätte große Schmerzen und offensichtlich sehr hohes Fieber, es kümmere sich niemand um sie.
Ich beruhigte beide, sagte, es wäre ja der Schutzbrief vorhanden und nahm Kontakt mit dem ÖAMTC auf. Das erste, was man mir sagte, war, dass eine Flugambulanz nicht in Frage käme (!), weil Pula keinen Flughafen hätte (?) und es für den Hubschrauber zu weit wäre. Ausserdem müsse man abwarten, wieweit sie überhaupt transportfähig sei.
Inzwischen kam der nächste Anruf, diesmal von der Tochter selbst, ein Arzt hätte sie untersucht, auf ihrem Bauch rumgedrückt und aufgrund der enorm erhöhten Entzündungsparameter eine akute Blinddarmentzündung diagnostizert und sie sei für die OP vorgesehen. Sie wolle sich aber keinesfalls in diesem Krankenhaus, das einen unsauberen und unhygienischen Eindruck mache, operieren lassen, vertraue auch dem Arzt nicht und glaube auch nicht an eine Blinddarmentzündung, da ja eine heftige Blasenentzündung bereits von der Ärztin festgestellt worden war.
Einen Rückholtransport per Auto lehnte der ÖAMTC auch ab und meinte, soo schlecht sei das Krankenhaus in Pula gar nicht (was ich als Sarkasmus empfand, ebenso wie die spitze Bemerkung einer Mitarbeiterin, als ich sagte, dann werden wir eben selbst einen Transport organisieren, “Sie wissen aber schon, dass das ihre Tochter eventuell nicht überlebt!” Soviel zu einfühlsamen Mitarbeitern ).
Ich hielt Rücksprache mit der Hausärztin meiner Tochter und einem befreundeten Chirurgen (der sofort meinte, in Pula würde er sich auch nicht operieren lassen), beide erklärten, aufgrund der Symptome könne es sich um eine akute Nierenbeckenentzündung handeln und es wäre ratsam, sie irgendwie zurück nach Österreich zu bringen.
Tochter und Freundin organisierten privat einen Krankentransport mit einem Ambulanzwagen (es gibt dort etliche Anbieter im Krankenhaus, die warten schon darauf), für 1000,- Euro sollte sie der Wagen nach Graz in die Klinik bringen, eine Krankenschwester würde im Wagen mitfahren.
Die beiden Ärzte hier in Wien sagten, falls es sich während des Transportes massiv verschlechtern sollte, sollten sie das nächstgelegene slowenische Krankenhaus an der Strecke anfahren.
Ich fuhr inzwischen von Wien nach Graz, hielt regelmässig Telefonkontakt mit der Freundin meiner Tochter, die meinte, die Krankenschwester würde nur vorne neben dem Fahrer sitzen und mit ihm plaudern, sie kümmere sich überhaupt nicht um meine Tochter, obwohl es dieser sehr schlecht gehe. (Mittlerweile ging es auch der Freundin schlecht, weil sie voll Angst und Panik war, dass meine Tochter sterben könnte.)
In Graz verlangte der Fahrer des Krankentransportes plötzlich um 500,- Euro mehr, sein Chef wolle das nun, weil es weiter war, als er gedacht hatte (Pula-Graz lässt sich mit jedem Routenplaner berechnen), er könne da auch nichts machen. Ich glaubte ihm das sogar, weigerte mich aber die zusätzlichen 500,- Euro zu zahlen, weil er mir den Erhalt auch nicht bestätigen konnte oder wollte, zahlte nur die vereinbarten tausend Euro und bestand darauf, mir über den Restbetrag eine neue Rechnung an meine Adresse zu schicken (habe aber nie eine Rechnung erhalten)
Im Spital in Graz wurde sofort (ich hatte auch die Ankunft meiner Tochter mit den Verdachtsdiagnosen schon vorangekündigt) ein Ultraschall gemacht, der die Diagnose einer akuten Nierenbeckenentzündung bestätigte und die dementsprechende Therapie eingeleitet wurde. Nach vier Tagen konnte meine Tochter in ein Spital nach Wien verlegt werden, es ist noch einmal alles gut ausgegangen.
Aber meine Tochter traut sich seither nicht mehr nach Kroatien.
Der ÖAMTC weigerte sich übrigens anfangs, überhaupt etwas zu den Transportkosten beizutragen, weil er nicht selbst den Auftrag gegeben hatte, erstattete aber dann doch – nach massivem Protest meinerseits – im Kulanzweg 75% der Kosten. Auch die Rückholung des Autos aus Vrsar erfolgte prompt und problemlos.
Dass man im LKH Graz einen Ambulanzwagen anfordern kann, wusste ich nicht und hat uns dort auch niemand gesagt (?).
am 9. Oktober 2011 um 16:13 Uhr.
Das es auch anders geht haben wir 2006 auf Silba erfahren. Dort wurde meine Frau von der dort ansässigen Arztin sehr freundlich, kompetent und preiswert behandelt ( Privat Vers.) Es war aber nur ein eitrige Halsentzündung mit sehr hohem Fieber. Bei ernsthaften Problemen wäre die gute Frau mit ihren sehr einfachen aber sehr gepflegten Einrichtungen und Geräten aber auch schnell am Ende Ihrer Möglichkeiten.
In der Turkei ist es zum Beispiel üblich dass es in den Touristen Zentren für ADAC Mitglieder sehr gut eingerichtete Privatkliniken gibt. Sehr gute ärztliche Versorgung und Unterbringung in Ez mit 4* Standard etc . Evtl tut sich ja was in HR wenn die ersten Ärzte dort merken das man auch gutes Geld mit der Versorgung gut versicherter Touristen verdienen kann.
am 9. Oktober 2011 um 20:03 Uhr.
Die erste Klasse-Medizin für deutsche Beamte und andere Privatversicherte nützt der Masse der Normaltouristen mit Kassenversicherung gar nichts.
Lassen die Kassenversicherten sich privat behandeln, vergüten die Kassen “zuhause” nur einen kleinen Bruchteil.
Die Folge dieser Gier: schlechte Versorgung für normal Versicherte.
Was wenige wissen: die kroatischen Ärzte sind jedoch per Gesetz VERPFLICHTET alle Kassenversicherten mit Chipkarten aus den EU-Vertragsstaaten ZU BEHANDELN!
Sie tun es aber meist nicht, verweisen die Touristen zur hitno-medizin (Notfallstationen) und drücken sich damit vor dem Gesetz und drücken sich vor der zugegeben langwierigen Abrechnung mit der Abrechnungsstelle der EU-Vertragsstaaten.
Der kroatische Staat sieht offenbar zu, nach dem Prinzip, wo kein Kläger da kein Richter.
Das ist ein kroatischer Verfassungsverstoß, ein Skandal, eine ärztliche Gier in Kroatien, die auf dem Rücken der Hilfesuchenden Patienten gemacht wird.
am 9. Oktober 2011 um 22:20 Uhr.
@hilgoli: Das Problem sind hier nicht die Ärzte, die nichts verdienen wollen (denn sie wollen!). In diesem Land wird versucht aus allem Kapital zu schlagen (ist ja auch legitim) und wenn das mit der speziellen med. Versorgung von ausl. Touristen ginge, dann gäbe es auch Angebote. Das Problem in diesem Land ist die überall wuchernde Bürokratie die alles erstickt (mit voller Absicht). Als Tourist bekommt man davon nichts mit (gut so) und ahnt nicht einmal annähernd wie es wirklich zugeht im Verhältnis Staat Bürger.
am 11. Oktober 2011 um 12:07 Uhr.
@ Fritz
Die Frau und Privatpatientin von @ hilgoli wurde ja gut verarztet.
Der EU-Kassenpatient ist für die kroatischen Ärzte/Ärztinnen wirtschaftlich wie oben beschrieben ein Dorn im Auge. Der Arzt-Eid gilt da nichts mehr.
Die kroatischen Ärzte sind auch ohne EU-Ausländer gut ausgelastet. Die Wartezimmer guter Ärzte sind in Kroatien überfüllt.
Aus diesen Gründen lässt sich aus Einheimische oder privat Versicherte genug “Kapital schlagen”, aber aus Touristen mit Kassenkarte nicht.
Das Problem sind die Ärzte und der Staat, der DAS in Untreue zur Verfassung nicht unterbindet.