Neues im Fall des Tomislav Horvatinčić

Im Fall des Tomislav Horvatinčić, der am 16.8.2011 in der Nähe der kleinen Insel Maslinovik bei Primošten in Dalmatien mit seiner Motorjacht eine Segeljacht gerammt hat, wobei deren Besatzung, ein italienisches Ehepaar auf der Stelle getötet wurde, werden fast täglich offizielle und inoffizielle Informationen bekannt.

Heute schreibt die Zeitung »Vjecernji List«, dass ihr eine Dokumentation vorliegt, aus der hervorgeht, welche Telefongespräche er am Tage des Unfalls geführt hat. Danach habe er bis 10:46 Uhr ständig telefoniert. Das erste Gespräch nach dem Unfall führte er mit der Rechtsanwaltskanzlei Bekina und Škurla in Zagreb und kurz darauf ein Zehnsekundengespräch mit der Polizei. Es folgte ein Anruf bei einer Privatperson (M.T.) in Split. Danach hat er weitere unzählige Telefongespräche geführt und hat über Seefunk eine Meldung bei der Seenotrettungsstelle in Rijeka abgegeben. Es folgte wieder das Rechtsanwaltsbüro in Zagreb und er hat mehrfach bei der Hoto-Gruppe in Zagreb angerufen, deren Miteigentümer er ist. Eigentümlich sei um 13:10 Uhr ein Anruf bei Davor Jelavic, einem leitenden Mitarbeiter der Stadt Zagreb gewesen. Der letzte Anruf sei mit seinem jetzigen Rechtanwalt Branko Baic getätigt und danach sei das Telefon abgestellt worden.

Weiter schreibt sie, dass die Rechtsanwältin Anamari Laškarin, welche die Interessen der Kinder des getöteten Ehepaars vertritt von dem Untersuchungsrichter fordert, dass Horvatinčić auch nach der Vernehmung der Zeugen in Untersuchungshaft verbleiben müsse.

Er habe 1980 einen Verkehrsunfall verursacht, bei der eine Person getötet wurde. Dafür sei er zu einer Haftstrafe von sechs Monaten mit einer Bewährungsfrist von zwei Jahren verurteilt worden. Zehn Jahre später habe er in Zagreb einen weiteren Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Frau getötet wurde. In diesem Fall sei keine Anklage gegen ihn erhoben worden. 2009 ist er nach ihren Angaben in der Nähe von Bregane nochmals in einen Verkehrsunfall verwickelt worden. In den Jahren 2008 und 2010 hätten sich Einwohner der Insel Lopud bei dem Hafenkapitän von Dubrovnik beschwert, weil er mit seinem Motorboot in Ufernähe mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren ist, und die Bewohner regelrecht terrorisiert habe. Sie teilte mit, dass er nach ihren Informationen vom 28.8.1999 bis 15.2.2011 in 31 Fällen im Straßenverkehr aufgefallen ist und von verschiedenen Seiten behauptet wird, dass er in den letzten 20 Jahren in Verkehrsunfälle verwickelt war, bei denen vier Personen getötet wurden, ohne dass eine Anklage gegen ihn erhoben wurde.

Anmerkung: Am 15.12.2009 hat die Zeitung »Nacional« einen Bericht und ein Interview von/mit ihm veröffentlicht, in dem er einiges aus seinem Leben erzählt hat. Er wies darauf hin, dass er sich bereits mehrere Jahre an Aktionen zur Unterstützung von talentierten Schülern und Schülerinnen beteiligt und weitere humanitäre Institutionen unterstützt. Außerdem berichtete er, dass er 1972 nach Deutschland emigriert ist und in Karlsruhe seine erste Gastwirtschaft eröffnet hat. Zu den Verkehrsvergehen die er in vorher in seinem Leben begangen haben soll, ist er von der Zeitung nicht befragt worden.

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