Dritter Lidl-Markt in Rijeka

Neben den schon bestehenden Märkten in Škurinje und in Kukuljanovo hat die deutsche Einzelhandelskette Lidl, in der Straße Ulica kneza Ljudevita Posavskog 53, die sich in unmittelbarer Nähe des bekannten Tower-Centars befindet, einen weiteren Supermarkt eröffnet. Pünktlich um 8:00 Uhr wurden die Eingänge geöffnet und das Interesse der Kunden war sehr groß, wahrscheinlich auch darum, weil in einem auf dem Parkplatz extra aufgestellten Festzelt, kostengünstige Speisen und Getränke verteilt worden sind.


Auf folgendem Foto ist die Ausgabestelle zu sehen, wo auch ein kleines Unterhaltungsprogramm geboten wurde.

Photobucket

Zur Eröffnung waren auch Vertreter der Geschäftsleitung aus der Zentrale angereist, die sich persönlich davon überzeugten, dass auch diese Filiale nach dem Lidl-Konzept gebaut wurde und das Sortiment an den gleichen Stellen angeboten wird, wie in den anderen Niederlassungen auch.

7 Kommentare zu “Dritter Lidl-Markt in Rijeka”

  1. maksibec

    Ob die Vertreter der Geschäftsleitung auch angereist sind, um zu überprüfen, ob die Angestellten auch nach Lidl-Konzept ausgebeutet, gegen jedes geltende Arbeitsrecht und in ihrer misslichen Lage ausgenutzt werden? Ach, waren das noch Zeiten, als die kroatischen Gewerkschaften zumindest Lidls Markteinstieg verzögern konnten. Diese sind nun vorbei und es sind freilich des sich Informierens unwillig Konsumenten, die das Konzept am Leben erhalten werden.

  2. Soline

    @maksibec

    Vor einigen Monaten ist die Lidl-Mitarbeiterin einer Filiale in Rijeka, die früher bei Lidl in Deutschland gearbeitet hat, von mir zu diesem Thema befragt worden.

    Sie bestritt vehemend von ihrem Arbeitgeber ausgebeutet zu werden und zeigte sich sehr glücklich, diesen Arbeitsplatz gefunden zu haben.

    Aus diesem Grund bitte ich um eine konkrete Information darüber, in welcher kroatischen Filiale die Angestellten nach dem Lidl-Konzept ausgebeutet werden.

  3. maksibec

    @Soline:

    Es bleibt natürlich die Frage, ob das aussagekräftig ist. Eine Mitarbeiterin eines Konzerns oder vielmehr einer Branche, der/die für arbeitsrechtswidrige Behandlung seiner/ihrer Beschäftigten bekannt ist, wird sich hüten, unvorsichtige Aussagen zu machen in einem Land mit so niedrigen Löhnen, vergleichsweise hohen Lebenskosten und hoher Arbeitslosigkeit. Wie schwer konkrete Informationen unter solchen Bedingungen zu bekommen sind, zeigt auch der Artikel über Aldi im Spiegel kürzlich. (Und nein, das sind hier keine zwei Paar Schuhe sondern ein Lehrstück über Meister und Schüler.)

    Jede Ware hat ihren (Mindest-)Preis, den immer weiter zu drücken irgendwann zu Lasten anderer geht; die Discounter führen das seit vielen Jahrzehnten anschaulich vor.

  4. ivo

    es gibt nicht nur zwei Paar Schuhe, sondern auch zwei Seiten einer Münze: Natürlich sind Aldi, Lidl und wie die Discounter noch so alle heißen, keine Musterschüler bei den Rechten von Personal und keine heurigen Hasen bei ihren Einkäufen, vor allem in der sog. Dritten Welt.
    Aber wir Verbraucher, auch ich, rennen doch dorthin, weil es preiswert, manche sagen billig, ist und die Qualität sich durchaus sehen lassen kann.
    Aber wir wollen ja alles haben: Faire Preise und fairen Handel mit der Dritten Welt, tolle Artikel und eine vorbildliche Personalpolitik mit möglichst hohen Löhnen.
    Wie sagt doch immer “unser Kaiser”: Jo hab`n wir denn schon Weihnachten?

  5. maksibec

    Ivo trifft es auf den Punkt, vielen Dank dafür! Es sind wir Verbraucher, die wir dort einkaufen (oder eben nicht einkaufen und damit einen Kontrapunkt setzen), die dieses System unterstützen oder eben boykottieren. Ich plädiere aus moralischen Gründen einerseits fürs Boykottieren und andererseits fürs Aufklären :)

    Im Übrigen war ich einmal an der Algarve in einem entlegenen Hinterlandstädtchen in einem Lidl und geradezu schockiert, fast ausschließlich deutsches Sortiment vorzufinden. Welchen Sinn es machen soll, minderwertige Lebensmittel über hunderte von Kilometern an einen Ort zu transportieren, der nun wirklich nicht unter Lebensmittelmangel leidet, wollte sich mir damals nicht erschließen. Haben die Lidl-Märkte in HR auch vorwiegend deutsches Lebensmittelsortiment?

  6. Soline

    @maksibec

    Die Frage nach dem deutschen Lebensmittelsortiment ist eine sehr gute Frage.

    Jeder Artikel muss nach den kroatischen Gesetzen ein Kennzeichen tragen aus dem hervorgeht, von wem und wo er hergestellt bzw. abgepackt worden ist. Bei eingeführter Ware ist auch der Name des Importeurs anzugeben.

    Nach meinem subjektiven Eindruck werden höchstens 20 Prozent aller Lebensmittel aus Deutschland und der ganzen Welt eingeführt. Der Rest kommt aus Kroatien.

  7. maksibec

    Danke für die Auskunft, Soline!

Einen Kommentar schreiben: