Kroatische Behörden greifen durch
In Kroatiens Küstengebieten sind in den letzten Jahrzehnten eine große Anzahl von Immobilien und Ferienobjekten gebaut worden, die nach den Gesetzen illegal waren. Hat sich die frühere Regierung nur zu vereinzelten Abrissaktionen, insbesondere gegen Ausländer entschieden, scheint die Polizei und die Staatsanwalt jetzt mit härteren Mitteln durchgreifen zu wollen.
Vor einigen Wochen ist im Auftrag des Inhabers einer privaten Marina in Dalmatien auf einer der kleinen Inseln, die nur mit Booten erreicht werden kann, mit dem Bau eines Lokals für vermögende Skipper und ihre Begleiter im Naturschutzgebiet des Nationalparks Kornaten begonnen worden. Ihm, der sich aufgrund seiner Geschäftstätigkeit eingebildet hat, sich so etwas erlauben zu können, hat nun die ganze Härte der bestehenden Gesetze erfasst.
Die Baustelle ist durch Verfügung der zuständigen Gespanschaft stillgelegt und versiegelt worden. Gegen den Investor wurde zusätzlich ein staatsanwaltliches Strafverfahren eingeleitet. Die Polizei hat ihn kurzfristig festgenommen, er befindet sich inzwischen aber wieder auf freiem Fuss.
am 11. April 2012 um 09:07 Uhr.
Weiß jemand wer/was genau gemeint ist?
PS:
Warum sind Skipper eigentlich vermögend?
am 11. April 2012 um 14:05 Uhr.
@Erwin
Der Marinabesitzer und Investor hat es bei dem Vorhaben ein Lokal auf der Insel bauen und betreiben zu lassen, hauptsächlich auf vermögende Skipper aus Italien abgesehen, welche immer mehr an Kroatiens Küste kommen, um deren Inselwelt zu bewundern.
am 11. April 2012 um 14:46 Uhr.
Ist das Restaurant auf Ravni Zakan gemeint ?
Der Betreiber ist im Verhalten unmöglich. Der Anlegesteg gehört der Nationalparkverwaltung und er behandelt alle Anleger so, als wäre es sein Steg. Wer nicht sofort (!) einen Tisch reserviert wird (nachdrücklich und tlw. unter Gewaltandrohung) aufgefordert den Anleger zu verlassen.
Nach umfangreiche Nachforschungen habe ich an den Autor von “888 Häfen/Ankerplätze” den von mir hierzu geführten kroatischen Schriftverkehr gesendet und das kroatische Tourismusministrium angeschrieben. Nationalparkverwaltung und Hafenamt Sibenik haben die Besitzverhältnisse sowie das gebotene Verhalten für (nicht immer vermögende) Skipper festgeschrieben (= sofortiger Kontakt mit der Nationalparkverwaltung und dem Hafenamt Sibenik).
Der o.a. nautische Führer hat die Berichtigung (den Hinweis auf die tatsächlichen Besitzverhältnisse) in der neusten Auflage schon abgedruckt.
am 11. April 2012 um 16:08 Uhr.
@Erwin
Über die Sache mit dem Restaurant auf Ravni Zakan ist auch in kroatischen Medien ausführlich berichtet worden.
Im vorliegenden Fall handelt es sich aber um den Neubau auf einer Insel im Naturschutzgebiet der Kornaten, wo solch eine Baumassnahme ganz besonders genehmigungspflichtig ist.
Bei der gestrigen Berichterstattung ging es hauptsächlich darum darauf hinzuweisen, dass in Kroatien auch nicht mehr jeder machen kann was er will und solche Gesetzesbrecher, jetzt auch strafrechtlich verfolgt werden (können).
am 11. April 2012 um 16:18 Uhr.
Mal schauen wie das ausgeht. Medienwirksame Behördenauftritte in anderen Fällen gab es ja früher auch schon, nur verlief sich das dann im Sande nachdem der gewünschte Eindruck erweckt war (“wir tun was”), die Öffentlichkeit weg war und die Akteure sich hinter den Kulissen “einigen konnten”. Bitte dran bleiben.