Mehrwertsteuerfrage für Boote und Jachten nach dem geplanten EU-Beitritt Kroatiens am 1.7.2013

Gestern wurde mit dieser Information darauf hingewiesen, dass man über die  Mehrwertsteuerfrage für Boote und Jachten nach dem geplanten  EU-Beitritt Kroatiens am 1.7.2013 noch keine Auskunft geben kann weil abgewartet werden muss, welche Entscheidungen dazu im Finanzministerium getroffen  werden. Wie dieses Thema in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten geregelt ist, war nicht Gegenstand der gestrigen Mitteilung.

Unter Hinweis auf diese Richtlinie ist gestern in einem Forum die Behauptung aufgestellt worden, dass dies nicht richtig sei, denn es gäbe  bereits eine Regelung in Verbindung mit dem EU-Beitritt Kroatiens. Demnach sei eine 8- Jahresregelung Bestandteil der bei Beitritt für die Kroaten bindenden Verordnung.

In dem umfangreichen Vertragswerk zwischen der Europäischen Union und der Republik Kroatien, welches am 9.12.2011 in Brüssel unterzeichnet wurde ist  unter Bezugnahme auf § 12 der Richtlinie vom 28.11.2006 vereinbart worden, dass der aufzunehmende Staat in souveräner Entscheidung diese Richtlinie in nationales Recht umzuwandeln hat.

Diese Umwandlung hat in Kroatien bis zum heutigen Tage noch nicht stattgefunden. Aus diesem Grund kann dazu aus kroatischer Sicht noch keine Auskunft gegeben werden.

Dazu noch eine Anmerkung: Die mögliche Besteuerung im Zuge des EU-Beitritts von Kroatien ist ein ganz heißes Thema bei den Bootseignern. Die Mehrwertsteuerrichtlinie der EU ist ziemlich kompliziert. Hinzu kommt noch, dass es für bestimmte Länder da und dort in der Richtlinie Ausnahmen geben kann. Dies bedeutet: Was in Land A verpflichtend ist, muss für Land B nicht unbedingt bindend sein.

Gerade die 8- Jahresregelung in der Richtlinie steht auf keinem allzu sicheren Fundament und läßt einigen Spielraum für nationale Entscheidungen. Deshalb wäre es momentan für die Eigentümer von (unversteuerten) Booten, die zum Beitrittszeitpunkt am 1. Juli 2013 acht Jahre oder älter sind nach all dem, was bis jetzt bekannt ist, viel zu früh, davon auszugehen, eine Nachversteuerung käme für sie nicht mehr in Frage. Sollte es nämlich anders kommen, dürfte die Enttäuschung bei diesen Bootseignern dann besonders groß sein.

(Autor der Anmerkung: Karl Heinz Beständig)

2 Kommentare zu “Mehrwertsteuerfrage für Boote und Jachten nach dem geplanten EU-Beitritt Kroatiens am 1.7.2013”

  1. Karl

    Die Logik eines Pessimisten:

    Wenn ein Staat solange die “Katze nicht aus dem Sack lässt”, dann bewegt mich dieses, nichts Gutes zu erahnen.

    Wären die Gesetzmäßigkeiten bezüglich Nachversteuerung für die Eigner akzeptabler Natur, hätte man diese bereits (zumindest ansatzweise) kundgetan. Man dürfte jedoch Angst haben, dass die Eigner noch “schnell” in Italien oder Slowenien versteuern!?

  2. Erwin

    Nein, in Malta (derzeit niedrigste MWSt ind er EU)!

    Bei mir in der Marina wollen einige nun in ganz in die Türkei und 2 versuchen gerade ihr boot in Malta zu versteuern. Darüberhinaus wird Montenegro wohl der große Gewinner der im “Bootsparkplatz” verkaufen werden.

    Wenn Kroatien clever ist, werden sie einen MWSt-Satz anbieten der es unrentabel macht sein unversteuertes Boot auszuführen. Ich erwarte jedoch das die Finanz-Kroaten glauben sie sind schlauer als die Bootsbesizter, bzw. das sind sowieso “alles Millionäre” welchen es egal ist….

    Erstaunlich ist – so wie Karl es ja auch andeutet – das sich ein Land soviel Zeit läßt und dadurch das Risiko akzeptiert, das sich der wahrscheinlich lukrativste Tourismuszweig (Gesamtpotential = Liegegebühren, Wartungsarbeiten, Kraftstoff, etc) andersweitig orientiert.

    Die Menschen die teure Boote haben können alle rechnen….

    PS:
    Mein Boot ist versteuert!

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