Abenteuerliche Schiffreise zu den Ausseninseln Dalmatiens (Teil 1)
An die 50 “Motorsegler” oder mehr stechen vom Hafen in Split jeden Samstag um 13 Uhr in See. An Bord sind Leute, die die blaue Adria und die Inselwelt von Dalmatien schätzen. Wir sind nicht mehr so sportlich wie die, die mit den Bikes über die Inseln fahren, um am anderen Ende ermattet auf ihr nachfahrendes Schiff zu wanken. Wir lieben es sorgenfrei, und das gewährleistete bisher noch jede Crew. Diese Crew hier diesmal nicht ganz, aber darüber werde ich weiter unten noch zu berichten haben!
Unser Auto haben wir zum Vorzugspreis des Veranstalters für EUR 8,- pro Tag im Parkhaus untergebracht. Das schafft Flexibilität für die schnelle Heimreise. In Sieben Tagen werden wir wieder an einem Freitag-Mittag zurück kommen, und dann haben wir noch einen Tag Muße uns Split anzusehen, um Samstag-Vormittags wieder nach Hause zu starten.
Aber jetzt geht es erstmal mit der “SKARDA” nach Omiš, eine Kleinstadt an der Küste etwas südlich von Split. Alles bisschen hektisch. Schiff suchen, Koffer, Kabinenschlüssel, Auto ins Parkhaus, Taxi zurück, Schiffskabine beziehen, Einweisung durch die Reiseleitung, Ablegen. Unser Schiff, die “SKARDA” macht sich leider nicht mal die Mühe die Segel aufzuziehen. Aber was solls: wir wissen, die Masten ragen sowieso nur zum schönen Schein über Deck. Hingegen werden uns über 400 Diesel-PS durch die Inselwelt ziehen!
![]() Der Diokletian-Palast in Split von der Meerseite |
![]() Auf solchen Motorseglern findet man stressfreien Urlaubsgenuss |
Anderntags werden in Omiš noch zwei Rafting-Sportler an Bord genommen, die den Fluß “Cetina” hinabgedonnert sind und erst hier weiter südlich auf die ”SKARDA” kommen können. Omiš wäre mein Traum für ein Domizil in Dalmatien. Aber es bleibt natürlich ein Traum… Dann geht es weiter Richtung KORČULA.
Nach einem Badeaufenthalt in einer ruhigen Bucht bei sauberem Meerwasser nähert sich die “SKARDA” der Hafenstadt Korčula auf der Insel Korcula gegenüber der Halbinsel PELJEŠAC.
![]() Von den Zinnen der Wehrtürme von Korčula…. |
![]() ….wirft heute keiner mehr brennendes Pech herunter. |
![]() Französisches Kreuzfahrschiff vor Korčula |
![]() Der Entdecker Marko Polo soll von der Stadt Korčula stammen |
Nach einem weiteren Badeaufenthalt geht es herum um die Südspitze von KORČULA weit hinaus Richtung der früher militärisch gesperrten Insel LASTOVO in den früheren Militärhafen. Wir wollen es kaum glauben, wie früher in dieser abgeschlossenen Welt weit draußen in der Adria tausende Menschen in der Stadt Lastovo hoch oben in den Bergen der Insel es einsam und abgeschlossen es aushalten konnten… Auffällig sind alte steinerne Kamine, die das Feuer auch bei Stürmen nicht ausgehen lassen. High Tech from Yugoslavia. Heute noch soll die Bevölkerung nicht fremdenfreundlich sein, was ich aber nicht feststellen konnte. Man lebt hier offenbar höchst gelassen, was die Fotos belegen können.
Aber die mitreisenden Australier und Engländer verloren auf der SKARDA ihre Gelassenheit. Warum? Weil es in den Nächten in den Kabinen schwül-heiß war und die Crew anbot, die Klimaanlage einzuschalten, wenn pro Nase EUR 50,- aufbezahlt würde. Das wären pro Kabine EUR 100,-. Wir waren platt. Niemand stimmte zu. Es bestand ja immerhin Grund zur Annahme, dass es nicht EUR 1050,- in Summe (bei 21 Passagieren) kosten könne, nur Nachts die zentrale Klimaanlage über die nächsten 5 Nächte laufen zu lassen…. Es hatte das Alles ein ungutes “Geschmäckle” würde ein Schwabe sagen…
Ein weiterer Badeaufenthalt auf LASTOVO schien die Gemüter zu beruhigen.
In der nächsten Nacht war es draußen kühl. Der Kapetan hatte für eine Nacht völlig überraschend die zentrale Klimaanlage eingeschaltet. Alle froren. Auch wir schafften es nicht, die kalte Zuluft zu drosseln. Manche klebten die Lufteinlässe in ihren Kabinen mit Klebeband zu…
Die Skarda nimmt nun Kurs auf nach Vela Luka am Nordende von KORČULA. Wie der Name es bestimmt war es der größte Handelshafen in der Geschichte der Insel. Dort besuchen wir das Ferienhaus, in dem wir vor 35 Jahren wohnten. Leider waren die Wirtsleute schon lange verstorben. Aber der Sohn und seine Frau luden uns auf das freundlichste ein alles nochmals anzusehen. Wir redeten und tranken ein wenig und durften auch die mitgegebenen Trauben, Wein und getrockneten Feigen nicht bezahlen. Leider. Aber es tat richtig gut diese Freundlichkeit zu erleben, obwohl wir uns eigentlich nicht mehr kannten. Dieser kroatischen Herzlichkeit sei dieser Artikel gewidmet! Beim Verspeisen jeder einzelnen Feige gedachte ich dieses Erlebnisses und dieser Menschen.
Anschließend kam man auf der Insel VIS an. Vormittags schwimmen wir in die “Grüne Grotte” von VIS. Das war ein schönes Erlebnis!
Nachmittags sehen wir die “Blaue Grotte” auf der kleinen Nebeninsel von Vis namens Biševo. Ich falle in das Boot, bleibe aber unverletzt. Der Ruderer, der mich führte, wurde allerdings gaaanz blass. Ich beruhigte ihn. Alles OK!
(Fortsetzung folgt in 3 Tagen)