Kein Autozug mehr von Berlin nach Triest
Das Thema „Autozug und Italien“ ist nun vorbei. Jedenfalls hat man Berlin und Triest vollkommen gestrichen. Auch die Strecken Hamburg / Düsseldorf / Hildesheim – Triest gibt es nicht mehr. Hier wird ersatzweise wieder Villach angefahren.
Sieben von ehemals acht Zielen ab Berlin-Wannsee wurden vollständig gestrichen.
Auf Nachfrage hat die DB Autozug erklärt, dass sich die Strecke Berlin-Triest nicht rechnet. Kaum zu glauben, denn nach meiner Erkenntnis waren die Züge immer sehr schnell ausgebucht, so dass sogar Zusatzzüge (sprich: statt einmal, sogar zweimal die Woche) fuhren.
Jetzt wird nur noch München angefahren. Für Kroatienurlauber zeitlich und finanziell völlig unrentabel und für die Hauptstadt Berlin eine weitere Blamage!
Der Spruch „Weg von der Straße, rauf auf die Schiene“ ist hier wohl vollkommen daneben. Trotzdem bleibt noch die Hoffnung für 2014. Vielleicht besinnt sich DB Autozug auf den Süden, wenn Kroatien in der EU ist.
Leider hat man zu wenig Werbung gemacht und vielleicht wurde auch die Marge durch Verspätungsrückzahlungen an die Fahrgäste zu sehr geschmälert. Sollen diese Linien jetzt für den LKW Transport genutzt werden? Was denkt sich das DB Management dabei? Als treuer Autoreisezugfahrer bin nicht nur ich sehr enttäuscht!
Wer die noch bedienten Strecken und Preise für 2013 erfahren möchte, kann nachschauen unter preisfinder.dbautozug.de oder reisebuch.de/autozug
Gruß Bradica
am 5. Februar 2013 um 20:44 Uhr.
In der Tat eine ganz ärgerliche Entwicklung.
Ich fahre seit Jahren per Bahn in den Sommerurlaub nach Kroatien, bei allen grenzüberschreitenden Verbindungen ist leider massiv gekürzt worden, und auch innerhalb Kroatiens könnte es besser laufen. Mich wundert ebenfalls, dass es nahezu keine in der Öffentlichkeit wahrnehmbare Werbung für die Urlaubsanreise per Bahn gibt. Ob man das eigene Angebot so unmöglich findet und es gleich ganz lässt? Wahrscheinlich sind hier u.a auch Tourismusverbände und – kommunen gefragt, ihre Interessen zu artikulieren, sofern vorhanden …
am 5. Februar 2013 um 21:21 Uhr.
Die Wirtschaftswoche und der Kommentator Christian Schlesinger meinen dazu:
ZITAT:
“…Keine Autozüge nach Berlin
Die Deutsche-Bahn-Tochter DB Autozug gibt ihren Standort Berlin nahezu auf. Zum Winterfahrplan ab November werden sieben der derzeit acht Ziele ab ihrem einzigen Berliner Bahnhof Wannsee gestrichen, berichtete der Tagesspiegel. Bozen, Verona, Triest und Alessandria in Norditalien fallen raus. Auch die Österreich-Verbindungen nach Innsbruck und Schwarzach-St. Veith so wie nach Narbonne in Südfrankreich werden gestrichen, bestätigte ein Sprecher des Unternehmens. Lediglich die tägliche bediente Strecke nach München, die Autozug gemeinsam mit City Night Line abwickelt, bleibe bestehen. „Die gestrichenen Ziele werden höchstwahrscheinlich auch nicht wieder im neuen Sommerfahrplan auftauchen“, sagte Gerhard Großer von DB Autozug der Zeitung. Er begründete dies damit, dass es in der Hauptstadtregion zu wenige Interessenten gäbe, die bereit seien, einen ansatzweise kostendeckenden Preis zu zahlen. DB Autozug fahre seit langem rote Zahlen ein und müsse die Fahrpläne „zukunftsfähig machen, um insgesamt erhalten zu bleiben“.
ENDE ZITAT…”
Meine Meinung dazu ist, dass ich als Unternehmer es schaffen können sollte, eine befriedigende Rentabilität herzustellen. Es ist eine Schande für jeden Unternehmer, ein laufendes Unternehmen zu schließen und die Sanierung zu unterlassen oder ihr auszuweichen.
Der zuständige deutsche Verkehrsminister Ramsauer ist bekannt dafür, dass er nichts kann. Beispiele dazu sind Neubauprojekte wie der Flughafen Berlin und der Stuttgarter Bahnhof samt Neubaustrecke über die Alb (Stuttgart 21), deren Kosten vollkommen aus dem Ruder laufen und die technisch nicht ausgereift bzw. sinnlos sind. Er kann nicht mal die Reform des Verkehrssünderregisters, über die schon alle lachen.
Leider werden Betriebe immer nur vom Management ruiniert, und die Beschäftigten und die Kunden/Steuerzahler müssen den Schaden tragen.
am 11. Februar 2013 um 20:51 Uhr.
die Bahn stellt diese Verkehre nicht ein weil in der Hochsaison die Auslastung schlecht ist sondern weil über das ganze Jahr gesehen die Kosten höher sind als die Einnahmen. Und seit der Bahnreform 1994 hat sie nicht mehr den Auftrag flächendeckend Transporte anzubieten , sondern Geld zu verdienen. Und das nach politischem Willen möglichst gegen oft mit öffentliche Geldern subventionierten Privatbahnen, die mit Dumpinglöhnen arbeiten
Bei den Autozügen in den Süden gibt es 2 Gründe für die zu hohen Kosten:
1. Das Material ist nur in wenigen Wochen im Jahr ausgelastet
2. DIe Netzbetreiber im Ausland verlangen oft horrende Trassenpreise um ihre eigene Staatsbahnen zu schützen. Slovenien ist so ein Beispiel dadurch mussten die Verkehre nach Rijeka entfalllen.
am 13. Februar 2013 um 18:18 Uhr.
1. Das Material des “Autozugs” wurde ja 2012 genau so wie in den Jahrzehten zuvor immer nur saisonal ausgelastet. Da hat sich nichts geändert!
2. Wenn die Tarife Sloweniens wettbewerbswidrig wären (!), dann hätte die DB dagegen in Brüssel längst intervenieren können.
Hat sie aber nicht! Im Fall der slowenischen Autobahnmaut hat die EU ebenfalls mit Erfolg (aber leider mit mageren Ergebnis) interveniert.
Diese alte Tatsachen, wie von hlgoli benannt, können mich von daher nicht überzeugen.
Der wirkliche Grund für den Niedergang beim “Autozug” ist, dass das Management sichtbar nicht in der Lage ist, die Vorgaben der dt. Bundesregierung zu erfüllen, nämlich Gewinn zu erwirtschaften.
Also wird seit vielen Jahren beim “Autozug” (wie übrigens auch in der dt. Flächenanbindung) geschrumpft.
Wir erinnern uns, dass die Bahn weltweit früher immer und überall NICHT als Rosinenpicker unterwegs war und daher Defizite einfuhr.
Das war früher überall eine staatliche Gegenleistung für die wir Steuern bezahlten.
Nun ist man in Berlin offensichtlich der Meinung, zwar immer höhere Steuern zu erheben, aber die Gegenleistung laufend mindern zu können.
Der Verlust der Dt. Bahn wird erst auf Null kommen, wenn die Bahn aufgegeben oder verkauft sein wird. In letzterem Fall droht eine Verdoppelung der Fahrpreise bei weiterer Verschlechterung der Ausrüstung.
am 6. November 2014 um 18:36 Uhr.
Neue private Fluglinien in Kroatien.
Seit Oktober diesen Jahres gibt es neue Fluglinien an der Adria.
Auch die Insel Rab hat jetzt einen neuen Terminal im Stadthafen beim Hotel Padova. Damit soll das Festland (Zagreb, Split, Zadar, Rijeka, Dubrovnik) mit einigen Insel (Korcula, Rab, Lastovo, Vis, Jelsa auf Hvar etc.) verbunden werden.
Bereits im kommenden Jahr will das Unternehmen „ECA European Costal Airlines“ weitere innerkroatische Linienflüge mit Wasserflugzeugen anbieten. In der Planung sind ebenfalls Adriaflüge ab Venedig und Ancona.
Die Terminals auf der See, sowie die kurzen Flugzeiten werden den Reisekomfort um einiges erhöhen.
Zum Beispiel: Rab – Zagreb in 37 Min. oder Rab – Rijeka in 20 Min.
Genaueres über Preise und Flugzeiten kann man unter der Webseite http://www.ec-air.eu/de
erfahren. Die Betreiber wagen den Sprung in eine neue Zeit des Adriatourismus.
Gruß Bradica